Zu Pessach bitter und süß...

Zu Pessach bitter und süß...

Chag Pessach sameach...

Das wir bittere Speisen zu Pessach schmecken können, ist der Beweis, dass das Leben voller Süße ist. 

Pessach und das christliche Osterfest, dass auf ein Pessachfest vor rund 2.000 Jahren zurückgeht, finden 2021 nicht gleichzeitig statt, doch anschließend. Mit dem "Erew Pessach", dem Pessach Vorabend, beginnt für Juden in der ganzen Welt das achttägige Pessachfest 5781.



JCKBD - BLOG - HANAU


"Ma nischtanah ha lailah haseh mi kol ha leiloth?" 


"... worin unterscheidet diese Nacht sich von all den anderen Nächten?" Seit Jahrhunderten singen jüdische Kinder diese Frage zu Pessach und der Vater erzählt getreu der Haggadah, der überlieferten Geschichte  vom Auszug aus Ägypten, vom Weg durch die Wüste Sinai, als hätte er alles selbst erlebt.


Das bitterste was am reichlich gedeckten Sederabend auf dem Tisch steht, ist Maror, ein bitteres Kraut. Und was kommt noch auf den Sederteller? Ein Pessach Sederteller besteht aus »Maror«, »Karpas«, »Chaseret«, »Seroa«, »Charosset«, und »Beitzah«



Und jetzt wird es interessant…!


Kennst Du auch Menschen in deinem Umkreis, die konstant verbittert sind? Voller Negativität geladen sind und so deren gesamtes Umfeld belasten und stimmungsmäßig herunter ziehen?


Es gibt viele neue Forschungsergebnisse darüber, wie Menschen, die ein eheliches Leben führen, positivere Emotionen und Einstellungen kultivieren und fördern können. Barbara Fredrickson, Psychologin an der University of North Carolina, hat eine Theorie entwickelt, in der es darum geht, dass zu akkumulieren, was sie "Mikromomente der Positivität" nennt. Sie zeigte, dass mehr als ein plötzlicher Glücksfall kurze Momente positiver Gefühle wiederholt werden, die einen Puffer gegen Stress und Depressionen bilden und sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit fördern werden.


- Gebe dein Licht, deine Positivität an dein Gegenüber weiter


- Nehme aus jedem Tag ein positives Erlebnis und werde Dir diesem bewusst. 


- Freue Dich über deine glücklichen Gedanken und schreibe diese in ein Glücks- Tagebuch.


- Erkenne Freude in der Tat und notiere selbst die kleinste freudige Handlung.


- Erzähle jemandem von deinem Ereignis und deinem Glücksgefühl. Stecke jemanden mit deiner Freude an. 


- Lege Dir ein zweites Buch an. Das Buch deiner EMUNA.


- Liste als erstes deine Stärken in diesem Buch auf. Am besten auf eine der ersten Seiten. 


Auf die nächsten Seiten legst neue Seiten an. Überschrift sind einige deiner Ziele. Notiere jeden Tag die Fortschritte zu deinem Ziel.



Beachte jedoch…


Übe Achtsamkeit und konzentriere dich auf das Hier und Jetzt und nicht unbedingt auf deine Vergangenheit oder sogar deine  Zukunft.


Du siehst wie gut es tut, positive Erfahrungen, Gedanken und Gefühle zu sammeln und sie das Negative überwältigen zu lassen. 


Mit anderen Worten, hast Du so viel süßes Charoset. Man brauchte die Forschungen nicht, um zu wissen, dass wir geistig und körperlich davon profitieren, wenn wir uns auf positive Gedanken konzentrieren.


Die  jüdische Lehre kommt jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis.

EMUNA, die Kraft des Glaubens… Sie verwandelt negative Energie in Licht, Power, Positivität. 


Während des Pessach Seders tauchen wir den Maror in Charoset , doch überwältigen wir den Geschmack des Marors nicht. Wir essen ihn gerade deswegen, um seine Bitterkeit hervorzurufen und in unsere Selle aufzunehmen.

Wir werden uns immer an sie erinnern und schmecken. Das ganze Jahr hinüber, von Pessach zu Pessach.



Warum essen wir im Seder Ehen?


Der Sederabend leitet die Nacht der Freiheit, Freude und des Feierns ein. 


Es ist so eine ganz besonderes Verhalten, am Anfang der Geschichte zu beginnen, auch wenn diese, diese Geschichte des jüdischen Volkes, so erniedrigend und demütigend ist.  


Haben wir das wesentliche der Geschichte des Exodus, des Auszug der Israeliten aus Ägypten am Sederabend erzählt, kommen wir zum Wunder der Befreiung aus der Knechtschaft zur ewigen Freiheit des von G_tt auserwählten Volkes. 


Warum bitter und nicht die Süße, die Freiheit mit feinen Leckereien genießen. 

Wir dürfen den Geschmack der Sklaverei der Flucht niemals vergessen. 

Freiheit ist nicht selbstverständlich. Ein wichtiger inhaltlicher Teil von Pessach. 


Wir essen die Bitterkeit, um uns daran zu erinnern, dass nicht nur die Matze und die Freiheit von G_tt, sondern auch das Leiden seines Masterplans, seiner Absicht waren.


Einige Rabbiner legen die geschriebenen Worte auch anders oder parallel. sagen, Zu Pessach isst das jüdische Volk Maror, um daran zu erinnern, dass es auch nach Matzah, selbst nach der Freilassung, bittere Ereignisse / Dinge im Leben gibt und auch sie Teil unserer weiteren Reise unserer Geschichte sind. 


Wie es im Judentum brauch ist, gibt es für ein Thema zahlreiche Auslegungen und Antworten. Doch haben alle den gleichen Inhalt und da sind wir uns alle einig… oder?


Wir brauchen den bitteren Geschmack, um uns an die Bitterkeit zu erinnern. 


Diese Art der Speisen zu Pessachwerden nicht gegessen um Bitterkeit hervorzurufen, sondern um unsere Freiheit in unseren Seelen zu festigen, zu stärken.


Die EMUNA kann uns nicht von negativen zu positiveren Menschen verwandeln, indem das Negative mit Positivem überwältigt wird, sondern indem wir das Negative annehmen und erkennen, dass wir tatsächlich ein so wundervolles, positives Leben vor G_tt führen.


Um realistisch zu bleiben, beziehen wir uns nicht auf außergewöhnlich negative, sehr schmerzhafte und grausame Lebenssituationen, die extrem Schmerz, Negativität und Traurigkeit rechtfertigen. Es gibt Lebenssituationen, die wir mit unserem Schöpfer ausmachen müssen. Ganz für sich und G_tt alleine. 


Pessach...


Kleine, alltägliche Negativität und Frustration sollte man nicht vollständig verzichten. Z.B.: Jemand sagte etwas Verletzendes, ihnen ging das Pessachprodukt aus, dass wir so dringend aus unserem Kosher Supermarkt benötigen, der Verkehr lässt uns zu spät kommen, der Service im Restaurant war schlecht usw., sollten wir inne halten und uns daran erinnern, dass dies im Gegensatz zu anderen, nur ganz kleine negative Vibes sind. Freue dich darüber und schaue, wie viel eigentlich richtig gut in deinem Leben läuft. Kommen wir jetzt wieder zum Sederabend und Du gerade bitteres isst, wir meinen Bitterkeit, wie süß dein Leben eigentlich ist.


Das vergangene Jahr 5780 war voller Frustrationen, Herausforderungen durch Corona und für manche Menschen voller Schmerzen und Verluste. Unvorstellbar, so viele Menschen hatten letztes Pessach alleine erleben müssen, isoliert und getrennt von Familie oder Freunden. So viele unserer Geschwister und Brüder waren eingesperrt, getrennt und sehnten sich nach dem Pessach, an das wir gewöhnt waren. Während unser Leben während dieser Pandemie erheblich verändert wurde und größere Anpassungen erforderlich waren, erinnern sie daran, wie gesegnet wir normalerweise sind, wie viel wir für selbstverständlich halten und wie süß unser Leben normalerweise ist.


Uns wird befohlen, bittere Speisen zu essen, um uns daran zu erinnern, dass der Römersalat oder der geriebene Meerrettich das einzig Bittere und Negative an unserem Tisch sein sollte. Wenn wir bitter schmecken können, haben wir tatsächlich ein süßes Leben, für das wir nicht nur zutiefst dankbar sein sollten, sondern auch ewig positive Menschen werden. 



Niko Deeg

Botschafter der JCKBD


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